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Auszüge aus "...nur ein Traum"
Du kennst den Raum, in dem Du Dich befindest nur zu gut. Nichts darin kann Deiner Aufmerksamkeit entgehen. Mit allem darin hast Du gelebt, geliebt und getrauert, manches hast Du in kauf genommen, vieles ist Dir ans Herz gewachsen. Ja, auch Freunde und geliebte Menschen befinden sich in diesem Raum. Doch irgendwann, ganz plötzlich stellst Du fest, dass sich alles um Dich herum verändert hat. Wenn Du zurück denkst hast Du des öfteren kleine Veränderungen wahrgenommen, sie aber ignoriert oder einfach verdrängt, sie passten nicht in Deine Vorstellungen, Deinen Plan. Und dann überrollt Dich eine Welle des Entsetzens, reißt Dich aus Deiner kleinen, heilen Welt. Da stehst Du nun und kannst Dich an nichts mehr orientieren. Alles wirkt bedrohlich, aus Freund wird Feind, alles in diesem Raum schreit nach Dir, will sich an Dir vergreifen. Von allen Seiten wirst Du bedrängt, es nimmt Dir die Luft zum atmen. Was kannst Du nur tun, um dem zu entfliehen? Da entdeckst Du die Türen - aber welche sollst Du in Deiner Verzweiflung öffnen? Endlich, Du hast Mut gefasst, eine Entscheidung getroffen und die entsprechende Tür geöffnet. Voller Erwartung siehst Du nach vorn. Eine Antwort oder einen Weg hoffst Du hinter dieser Tür zu finden. Stattdessen bietet sich Dir der Anblick einer tiefen, schwarzen Dunkelheit. Großes Unbehagen und Angst steigen in Dir auf. Diese furchtbare Ungewissheit - was liegt hinter dieser Dunkelheit verborgen, was wird Dich dort erwarten? Die Hoffnungen und die Zuversicht, die Du eben noch in Dir getragen hast, zerfallen zu Staub, als wären sie nie da gewesen. Nein - dieser Weg ist zu gewagt, bedenke, dass Du einiges aus Deinem Raum retten, mitnehmen willst. Du holst tief Luft, Du musst jetzt stark sein, damit Du einen sicheren Weg für Dich und Deine Schätze findest, für das, von dem Du Dich nicht trennen kannst. Mit aller Kraft überwindest Du Dich und öffnest eine Tür nach der anderen. Es ist, als würde jemand versuchen ein stumpfes Schwert in deine Brust zu stoßen. Alle diese Türen verbergen eine tiefe, schwarze Ungewissheit.
Oh Gott, warum ist denn niemand da, der Dir die richtige Tür weist, der mit Dir in diese ungewisse Dunkelheit tritt? Warst Du am Ende so lange Zeit in einem falschen Raum?
...und wieder ist ein Tag zu Ende gegangen. Vieles hast Du geschafft und doch nicht alles bewältigt.
Wie unvorbereitet man doch jedes Mal ist, wenn ein neues Chaos auf einen hereinbricht. Wie die Unschuld, die plötzlich befleckt wird. Wie Deine Gedanken sich im Kreis drehen und immer neue Figuren sich einreihen, um mit zu tanzen. Es ist kein fröhlicher Tanz. Es ist schwer an manchen Tagen all Deine Aufgaben zu bewältigen, wenn Deine Gedanken sich in immer größeren Kreisen bewegen. Einige Deiner Figuren sind sehr aufdringlich, immer wieder tanzen sie in Deinen Gedanken, ganz plötzlich sind sie da und Du versuchst sie fest zu halten - sie sind so traumhaft schön. Das grausame an ihnen ist das Erwachen, die Gewissheit, das Bewusstsein - das Wissen, es sind nur Gedanken - Träume.
Und wieder stößt Du an Deine Grenzen. Du bist es, der sie träumt und dennoch nicht in sie hineinpasst.Du versuchst sie fest zu halten nur noch ein bisschen, eine kleine Weile willst Du in ihnen, mit ihnen sein.Und ehe Du Dich versiehst hat Dich eine kleine Banalität Deines Lebens aus ihnen gerissen. Nie hast Du so viel geträumt, wie in letzter Zeit und schon lange hattest Du nicht mehr das Gefühl, so nahe am Abgrund zu stehen.
Nicht zu fassen, da bist Du in Deiner
Nußschale die ganze Zeit auf diesem Ozean der Gefühle in die falsche Richtung getrieben. Woher Du das weißt? - Du bist nie irgendwo angekommen. Von Anfang an hast Du nicht gewusst, in welche Richtung Du sollst - hin und her bist Du getrieben. Du weißt ja nicht einmal, wie Du lenken musst. Erstaunlich, dass es das Schicksal zugelassen hat, das Du je in eine Nußschale gelangt bist. Was für eine Zeitverschwendung diese Irrfahrt doch ist. Vielleicht bist Du eh nur als Fischfutter vorgesehen. Es liegt doch so nahe, dass Du einer von diesen Schiffsbrüchigen wirst, den vielen Gestrandeten. Einer von denen, die nicht wissen, woher sie gekommen sind und wo sie hin sollen. Sicher, oft hast Du ganz weit in der ferne das Land gesehen, das Land Deiner Träume. Aber immer, wenn Du in diese Richtung weiter getrieben bist, musstest Du feststellen, dass es nur eine Halluzination war, nichts weiter, als die optische Vortäuschung eines Traumes. Und letztendlich bist Du immer weiter hinaus getrieben, weit weg von allem. Jetzt stellt sich die Frage, wirst Du sang- und klanglos untergehen oder ganz einfach verhungern und verdursten?
Hast Du Dir mal wirklich Gedanken gemacht über das Leben? Was hast Du gesehen?
Nur der starke überlebt überall auf dieser Welt. Ist es nicht grausam?
Und Du als Mensch maßt Du Dir nicht an,
anders zu sein? Und bist es dennoch nicht, in keiner Faser Deines Leibes. Bist Du nicht das Grausamste, was die Erde je gesehen hat, mit all Deiner Intelligenz?
Bist Du es nicht, der ganz gezielt seine Stärke einsetzt gegen den Schwachen, den Kleinen?
Die überlegte, geplante Grausamkeit ist es, die die grausamen Instinkte der Natur noch bei weitem übertrifft. Und die Fähigkeit die tiefe Liebe, den tiefen Schmerz, die tiefe Sehnsucht, Verzweiflung und Angst so innig zu fühlen, dass es Dich fast zerreißt, ist die Strafe für all Deine Grausamkeit. Und all das vermag Dich dennoch nicht aufzuhalten. Du kennst die Trauer, das Mitleid, glaub mir, für Dich wird es nach Dir nichts auf dieser Erde geben, welches diese Gefühle für Dich empfindet. Darum weine, weine um Dich, Dein Leid, Dein Leben - niemand anderer wird es für Dich tun.
Ich habe es getan - ich habe geweint. Sieh dabei in einen Spiegel, es ist wunderschön, so klar, so rein scheinen Deine Tränen zu sein. Es ist, als könnten sie Dich nicht betrügen. Ganz langsam, wie aus dem Nichts füllt sich die Flüssigkeit der Trauer auf, um in der Mitte des Auges einen Punkt zu finden, an der sie über das Ufer treten kann. Und wenn sie diesen Punkt gefunden hat wird die Trauer in ihr so gewichtig sein, dass Du ihr nicht folgen kannst, so groß ist die Geschwindigkeit, mit der sie in die Tiefe, in das uferlose hinunter gerissen wird. Jetzt ist der Weg gebahnt, als würden sie einer Quelle entspringen fließen Deine Tränen wie ein unendlicher Fluß über die Landschaft Deines Gesichtes ins Nichts hinab. Für einen kleinen Moment hast Du das Gefühl, sie würden all die Traurigkeit und den Schmerz aus Dir hinausspülen. Aber wenn die Quelle versiegt ist wirst Du spüren, dass auch sie es nicht vermögen, Dir Dein Leid zu nehmen.
WACHST MORGENS AUF - N´ TACH, WIE ÜMMA
DAS CHAOS WIRD AUCH ÜMMA SCHLÜMMA.
DIE KOHLE ZU KNAPP, DER TANK IS LEER,
DER TABAK IS ALLE, ICH KANN NICH MEHR.
AUF´M TISCH, AUF´M BODEN, ÜBERALL LEERE PULLEN,
LAUT WAR´S OCH, ABER ES KAMEN KEENE BULLEN.
DIE NACHBARN HABEN DIE FRESSE GEHALTEN,
WEIL SE´ STETS UND STÄNDIG GENAUSO WALTEN.
DER WEG ZUM KÜHLSCHRANK, DER WEG ZUM KLO,
IM SLALOM NATÜRLICH, DAT MACHT MAN SO.
DER SCHÄDEL POCHT, DER MAGEN BRENNT,
EIN LÜGNER, DER SAGT, DASS ER DAS NICH KENNT.
VOR KURZEM WAR OCH ´N FRAUCHEN NOCH DA,
DIE WAR NICH TRINKFEST UND GING, ALLES KLAR.
NU HOCKSTE DA UND BIST MUTTERSEELEN-ALLEIN
KEENE FRAU, KEENE FAMILIE - MUSS DAT SO SEIN ?
ES GAB NE ZEIT, DA MUSSTE MAN RACHEN,
SICH PÜNKTLICH AUF´N WEG ZUR ARBEIT ZU MACHEN.
SCHON LANGE VORBEI, WAT MACHSTE BLOSS?
GEWÖHN DICH DRAN - BIST ARBEITSLOS.
ZU ALT, ZU QUALIFIZIERT UND VIEL ZU EHRLICH
AUF DIESEM ARBEITSMARKT GENERELL ENTBEHRLICH.
DANN WIRSTE JANZ SCHNELL ZUM HARTZ IV PATIENTEN
WAT MACHEN DIE HIER NUR FÜR FIESE MATENTEN?
JETZ STEHSTE DA, VOR ALL DEN RESTEN
UND FRAGST DICH KURZ, WAS IS JETZ AM BESTEN.
EIN BLICK, EIN GRIFF, NE WAHL GETROFFEN
DIE PULLE AM HALS UND WIEDER BESOFFEN.
KEHRREIM:
ICH WILL HIER WEG, ICH MUSS HIER RAUS
DAS FÄLLT JA ALLES VÖLLIG AUS

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